Leer-Meinung

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Posts ‘Gallimarkt’

Götterdämmerung in der Werbegemeinschaft

Samstag, 25UTC4 25. April 2015

Aufhänger für den heutigen Bericht der Ostfriesen-Zeitung über die Werbegemeinschaftssitzung sind die Befürchtungen der WGL angesichts eines geplanten Outlet-Centers in Winschoten.

Mal ganz abgesehen davon, dass es schon von einiger Arroganz zeugt, den Niederländern vorschreiben zu wollen, was sie in ihrer Stadt zu entscheiden haben, ist dieser Punkt gar nicht das eigentlich Interessante an dem unscheinbaren kleinen Artikel, den die OZ auf der zweiten Seite des Leer-Teils versteckt hat.

Offenbar gibt es so etwas wie eine Götterdämmerung in der WGL, da sich die Wortführer über die Vorgehensweise hinsichtlich der Sonderöffnungszeiten am 3. Oktober bzw. am Gallimarktssonntag und auch beim Thema Mitternachtsshopping so gar nicht einig sind.

Wenn CEKA-Chef Harald Többens sich plötzlich die Argumente der BI „Leer braucht Leer“ zu eigen macht, indem er vollkommen zu Recht darauf hinweist, dass es unehrlich gegenüber den Kunden sei, zu behaupten, alle Geschäfte der Innenstadt seien beim Mitternachtsshopping bis 0 Uhr geöffnet, darf das schon als bemerkenswert gelten.

Sogar mit seinem Austritt aus der WGL soll Többens laut OZ gedroht haben. Gleichzeitig war Schausteller-Chef Langenscheidt not amused, dass Johannes Poppen, beleidigt über die Diskussion über den 3. Oktober, einfach mal öffentlich den Gallimarktssonntag als Sonderöffnung zur Disposition gestellt hatte.

Soll heißen: Bisher gerierten sich die Macher in der WGL als geschlossene Einheit gegen all diejenigen, die sie als nicht würdig erachteten, über Stadtbelange mitentscheiden zu wollen. Politiker, Verwaltung, Bürger innerhalb und außerhalb von Bürgerinitiativen, sie alle waren die Störelemente, die man als WGL zu bekämpfen trachtete, weil sie dabei störten, die selbstherrlichen Entscheidungen durchzusetzen.

Jetzt jedoch schießt Többens gegen Poppen, Langenscheidt gegen Poppen und Poppen gegen alle. Es scheint, dass Johannes Poppen endgültig den Bogen überspannt hat, wenn ihm jetzt schon die Getreuen innerhalb seiner WGL von der Fahne gehen.

Politik und Verwaltung sind gehalten, jetzt nicht einzuknicken, sondern den Weg weiter zu beschreiten, den man damit eingeschlagen hat, sich an den Entscheidungen über die Sonderöffnungen zu beteiligen. Wenn die Bastion Poppen-WGL geschliffen ist, können Entscheidungen über Innenstadtbelange vielleicht irgendwann wieder von denen getroffen werden, die es betrifft: Den Innenstadthändlern, und zwar allen (!), in Absprache mit Verwaltung und Politik. Hoffen wir, dass die Götterdämmerung anhält und die verkrusteten, diktatorischen Strukturen zum Nutzen der Innenstadtentwicklung aufgebrochen werden können.

Tags: Carl-Heinz Langenscheidt, Gallimarkt, Harald Többens, Johannes Poppen, Ostfriesen-Zeitung, Werbegemeinschaft Leer
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Das Mäntelchen im Wind – Oder: Wer braucht schon eine eigene Meinung

Sonntag, 01UTC5 1. Mai 2011

Zugegeben: die Frage, ob man Ostfrieslandschau und Gallimarkt zeitlich parallel oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden lassen sollte, halte ich für eher marginal. Es mag für beides nachvollziehbare Argumente geben.

Und eben weil es für beides Argumente gibt, war es eigentlich auch normal, dass im Stadtrat unterschiedliche Positionen und Meinungen bestanden. Bürgermeister und der überwiegende Teil der Fraktionen waren für die Trennung, die CDU war dagegen. War. In der Abstimmung im Verwaltungsrat stimmte man nun plötzlich für die Trennung. Zu dieser überraschenden Wendung lässt Noch-Fraktionschef Walter Düngemann sich von der Ostfriesen-Zeitung mit den Worten zitieren, die CDU sei zwar weiter dagegen, aber „bei diesen Mehrheitsverhältnissen im Verwaltungsausschuss hätte es nichts gebracht, dagegen zu stimmen.“

Nun, in der Sache hat er wohl Recht, der Herr Düngemann. Eine Mehrheit für die eigene Meinung war nicht zu erwarten. Aber muss man sie deswegen öffentlich aufgeben und in den Gremien sein Mäntelchen in den Wind hängen? Welches Signal geht von solchen Äußerungen und solchem Verhalten aus? Privat hat man seine Meinung, aber öffentlich schließt man sich dann doch lieber der Mehrheit an, weil’s ja eh alles nichts bringt?

Wir kennen dieses Verhalten ja mittlerweile aus der SPD-Fraktion beim Thema ECE. Dort sind wundersamer Weise 16 Genossen gemeinschaftlich der Meinung, den Großkapitalisten Alexander Otto noch ein wenig reicher machen zu müssen, während man sich um die Sorgen eines Großteils der Leeraner Bürger einen Dreck schert. Auch da gilt: bloß nicht Flagge zeigen, lieber in der Masse der Fraktion verstecken und seine Ruhe haben.

Es scheint, der Leeraner Stadtrat hat in Teilen ein ganz grundsätzliches Problem. Nämlich eins mit demokratischen Grundsätzen. Immerhin: im September hat das Leeraner Wahlvolk die Möglichkeit zu zeigen, dass es diese Haltung nicht goutiert. Es könnte dafür sorgen, Baden-Württemberg lässt grüßen, dass den etablierten Kräften in der Stadt ein echter Denkzettel verpasst wird. Wie schnell es gehen kann, wenn sich der Protest bei einer Wahl Luft verschafft, hat das Ergebnis für Gerd Koch bei der letzten Bürgermeister-Wahl gezeigt. Wolfgang Kellner hat Kochs Atem zumindest mit einigem Abstand im Nacken gespürt. Der nächste Bürgermeister wird leider erst 2014 gewählt. Aber im September diesen Jahres wäre es schön, wenn SPD und CDU den Atem der Verfolger nicht nur im Nacken spüren würden, sondern er ihnen von vorne ins Gesicht bliese. Damit frischer Wind in die Leeraner Politik kommt.

Tags: CDU, Gallimarkt, Ostfrieslandschau, SPD, Stadtrat, Walter Düngemann
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Gastbeitrag von Jürgen Boese: Hirn Leer? Oder: Wie aus einer Provinz eine Wüste wird

Dienstag, 05UTC10 5. Oktober 2010

Ab und an sind auf diesem Blog auch Gastbeiträge gern gesehen. Heute schreibt Jürgen Boese, Mitglied der Oldenburger Impro-Theater-Gruppe „Wat Ihr Wollt“, über das seiner Meinung nach zu dünne Kulturprogramm in Leer und die scheinbare Unlust der Leeraner auf mehr Kultur.

Dieser Tage habe ich erfahren, das in Leer schon wieder eine Konzertveranstaltung ausfallen musste. Zu wenig Karten im Vorverkauf, so dass sich die Anreise der Künstler finanziell nicht lohnen würde. Ein Auslöser, der mich schon länger aufgestauten Frust in einen Leserbrief an die Zeitung formulieren ließ, den diese bis heute nicht druckte.

Flo Fernandez und XR Farflight, zwei hoffnungsvolle Bands aus der Indieszene Hamburgs, hatten sich angekündigt. Natürlich sind die Bands noch unbekannt, aber ist das ein Grund diese Veranstaltung so mirnichtsdirnichts, trotz hoher Qualität, links liegen zu lassen? Woran liegt es, dass in Leer kulturelle Veranstaltungen so schlecht besucht werden? Das Zollhaus hat Probleme, Zuschüsse werden gestrichen, Veranstalter holen Künstler lieber in größere Städte. Wohin soll das führen? Was hat Leer zu bieten? Was ist los mit der Bevölkerung, die zweifelsohne doch irgendwo vorhanden sein muss? Was soll Leer bieten? Stimmt etwa wirklich das Klischee des bequemen Ostfriesen, der sich nicht vom Fernseher lösen kann, in dem Mario Barth schlechte Witze über seine Freundin wiederholt oder sind es die Gewohnheiten, sich auf nichts Neues einlassen zu können, sich höchstens Mal auf dem Gallimarkt die Kante zu geben? Natürlich ist Leer keine Studentenstadt, aber ist denn der Anspruch so gering?

Dingel Dingel, Atzen Party, Zicke Zacke, Zicke Zacke….Nein, es geht hier keinesfalls um dem Konsum von Alkohol, sondern nur um die Feststellung, dass anscheinend das Ausgehverhalten streng nach dem Alkoholkonsum strukturiert wird. Party ist da grad noch drin. (mehr …)

Tags: Gallimarkt, Juergen Boese, Kultur, Leer, Oldenburg, Wat Ihr Wollt, Zollhaus
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Kinder auf dem Gallimarkt – Kleine Meldung, wichtiger Hintergrund

Samstag, 11UTC9 11. September 2010

Es war nur eine kleine Zeitungsmeldung heute, aber manchmal steckt ja genau darin ganz viel Wahrheit und Erkenntnis. Da fühlt sich der Leeraner Bürgermeister genötigt, explizit darauf hinzuweisen, dass die Leeraner Bürger beim Besuch des Gallimarktes am späten Abend ihre Kinder nicht mitnehmen sollten.

Nun kommt Wolfgang Kellner in diesem Blog ja meist nicht so gut weg, doch hier muss man sagen: der Mann spricht wahr. Es sei, so seine Aussage, eine besorgniserregende Tendenz zu erkennen, dass immer mehr Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter spät abends noch auf dem Markt herumlaufen, zum Teil alleine, weil ihre Eltern längst erheblich dem Alkohol zugesprochen und den Nachwuchs ausgeblendet haben.

Diese Erkenntnis deckt sich mit vielen anderen ähnlichen Beobachtungen quer durch die Republik, bei denen es ganz normal zu sein scheint, Kinder unter zehn Jahren abends einfach mitzuschleppen, wenn Papa und Mama feiern gehen wollen. Dabei ist es egal, ob das der Jahrmarkt ist oder, wie im letzten Jahr vom Verfasser selbst gesehen, ein Konzert der „Toten Hosen“ mit dem entsprechenden Geräuschpegel.

Verwahrlosungstendenzen, Unterschichtenproblem? Keineswegs. Erstaunlich oft handelt es sich bei diesen Fällen um normale Mittelschicht-Familien, denen man kaum den Vorwurf machen kann, sich nicht um ihre Kinder zu kümmern oder sonstige asoziale Tendenzen an den Tag zu legen.

Das passende Erklärungsmuster hat der Kinderpsychiater Michael Winterhoff in den letzten Jahren in seinen Büchern vorgelegt. Hier wird ganz offensichtlich dem Partnerschaftsgedanken in der Erziehung in einer Weise gefrönt, die der eigentlichen Idee nicht mehr entspricht. War es lange Zeit eine wichtige Errungenschaft, mit Teenagern nicht mehr vom hohen elterlichen Ross herab umzugehen, sondern auf Augenhöhe, so gibt es diese Tendenz in den letzten etwa fünfzehn Jahren zunehmend bereits bei Kindergarten- und Grundschulkindern. Was den Erwachsenen erlaubt ist, soll den Kindern nicht verboten sein.

In dieser Logik ist es Unterdrückung, wenn die Eltern ihrem Nachwuchs den Gallimarktsbesuch verwehren. Das Kind kann das doch selbst entscheiden. Ob nun mit fünf Jahren oder mit fünfzehn. Wie verbreitet diese Einstellung mittlerweile ist, zeigt die Tatsache, dass der Bürgermeister sich genötigt sieht, via Medien auf den Wahnsinn hinzuweisen, der hier grassiert.

Normaler Menschenverstand und elterliche Intuition sind hier jedenfalls längst baden gegangen, und es sollte sich niemand wundern, wenn die ersten Meldungen über Kinder in der Zeitung stehen, bei denen diese nicht wohlbehalten nach Hause gebracht werden konnten.

Tags: Bürgermeister, Eltern, Erziehung, Gallimarkt, Kinder, Leer, Winterhoff
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